Motorhaube

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Ein roter Ford Taunus MK2 Kombi  war in den 1980er-Jahren die richtige Wahl, wenn man Service-Techniker für grosse Computersysteme bei IBM war.

Die Teile, welche mein Vater herumfahren musste um bockende IBM Series 1 oder ähnliche Systeme zu reparieren, waren um einiges sperriger als was man heute braucht um einen Computer zu reparieren. Und dieses Auto war perfekt dafür geeignet.
Normalerweise fuhr mein Vater seine Autos so lange, bis es sich nicht mehr lohnte, sie strassentauglich zu halten. Und bei diesem Auto war der Moment im Juni 1988 gekommen, als er die Einladung zur technischen Inspektion beim Strassenverkehrsamt erhielt.

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Da er wusste, dass das Auto an einigen Stellen so rostig war, dass es sich nicht mehr lohnte es herzurichten, war klar dass sein Lebenszyklus Ende 1988 zu Ende war.

Als mein Vater also im August seine Mutter per Zug besuchte, nutzte ich seine Abwesenheit und bemalte an diesem Wochenende die Haube seines Fords.

Abgesehen vom Klarlack fand ich, dass mir das Bild ziemlich gut gelang. Ich lernte meine Lektion zum Thema „mehrere Schichten Klarlack auftragen ohne zu warten, bis sie getrocknet sind“…
Da die „Orangenhaut“ so gut sichtbar war (kann man unten sehen), sah es fast so aus, als wenn ich es absichtlich so gemacht hätte, also erzählte ich niemandem davon, dass es unabsichtlich so geworden war 😉

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Das Sujet entstand in Anlehnung an ein Plattencover. Unglücklicherweise vergass ich, von wem das Album war. Ich dachte Billy Joel, aber auch eine Websuche hat mir da nicht weitergeholfen. Falls irgendjemand nähere Infos zu einem Platten-Cover hat, das so ähnlich wie dieses Bild aussieht, bitte der Vollständigkeit halber per Kommentar melden!

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Obwohl ich hoffte, dass es meinem Vater gefallen würde, so war ich mir doch nicht ganz sicher, wie seine Reaktion sein würde. Schliesslich musste er mit diesem Auto bei Grossfirmen, Universitäten etc vorfahren.
Aber die Haube gefiel ihm richtig gut, so gut, dass er sein Auto jedes mal ganz stolz auf den sichtbarsten Parkplatz stellte.
Tja, mein Vater war nicht der verschrobene, seltsame Computertechniker den man erwartete, wenn IBM jemanden schickte…

Was für ein grossartiger Mann. Ich vermisse ihn.

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