iPhone 5 Hülle #4


Diese Hülle begann mit einer Fehlbestellung einer iPhone 5 -Hülle für das iPhone 4 meines Sohnes (es gab das selbe Design für iPhone 4 und 5).

Nachdem mein Sohn sich ausgiebig ausgeflucht hatte und schlussendlich auch bemerkt hatte, dass es nicht der Fehler des Lieferanten war, beschloss ich, ihm eine neue zu bestellen und die falsch bestellte für mich als neues kreatives Ausgangsmaterial zu nehmen.

Unten sind zwei vorher/nachher-Bilder…

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Den Aufdruck des New York City Taxis mochte ich eigentlich nicht wirklich, andererseits waren die Farben in einem akzeptablen Bereich für meine Bedürfnisse: Ich stellte mir vor, wie die Hülle aussehen würde, wenn Teile der Farbe sich an den Kanten oder erhöhten Stellen abnutzen würden, was sich bei täglicher Benutzung leider nicht ganz vermeiden lässt. Für diesen Fall sahen die Grau- und Gelbtöne ok aus.

Die Struktur der Hülle

Als Erstes deckte ich die inneren Bereiche der Hülle mit Maskierband und Karton ab und befestigte das Ganze an einem Standfuss aus Stahldraht.
Als Nächstes benutzte ich meine bewährten Zahnarzt-Bohrer um die rostigen Vertiefungen aus der Hülle zu fräsen. Als ich die Hülle probehalber über mein iPhone zog fiel mir auf, dass die Bedienbarkeit der seitlichen Taste ziemlich mies war. Da ich eh einen rostigen Look im Sinn hatte, fräste ich Teile der Seitenwand ab, wodurch die Tasten gleich viel besser zugänglich wurden. Das sah nun so gut aus, dass ich noch weitere Bereiche der Hülle abfräste und der Hülle erst recht ein abgerostetes Aussehen gab.

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Die Grundfarbe

In Anbetracht der Abnutzung der Hülle wollte ich diesmal eine dunklere Grundfarbe haben, so dass die Farbe unter der abgenutzten Farbe mehr nach Rost aussieht als wenn sie wie bis anhin weiss war. Also wurde die Hülle diesmal mit einigen satten Schichten brauner Acryl-Sprayfarbe bedacht.

Um die Trocknung zu beschleunigen stellte ich das Teil bei 45°C in den Backofen. Ich ging davon aus, dass die Hülle Temperaturen bis 50°C locker wegstecken würde, da es zum Beispiel in einem geschlossenen Auto im Sommer schliesslich auch mindestens so heiss werden kann und die Hülle dann besser nicht schmelzen sollte.

Aber da hatte ich mich wohl geirrt… Die Hülle nahm eine leicht verdrehte Form an und war anschliessend kaum noch biegbar, geschweige denn in ihre Originalform zu bringen. Nicht wirklich schlimm, aber dennoch suboptimal wenn die Hülle bereits in dieser frühen Phase nicht ganz korrekt passte.

Ganz ehrlich, in diesem Bild ist es schwer zu erkennen, ob es sich hier um eine Tafel Schokolade oder ein gepresstes Stück Hundekot handelt…

Die Hauptfarbe

Als Nächstes kam die Hauptfarbe drauf. Die letzten Hüllen waren dank ihrer tarnfarben-artigen Farbgebung manchmal schwer zu finden (oh Gott, hab ich mich häufig selber anrufen müssen, damit ich das Klingeln gehört und das Phone gefunden habe…). Diesmal sollte es also eine besser sichtbare Farbe werden. Also entschied ich mich für Blau.
Ich bereitete die Hülle vor, indem ich sie leicht anschliff und künstliche Verwitterung mit der Meersalz-Technik aufbrachte. Anschliessend überzog ich die Hülle mit drei Schichten blauem Acryllack und liess den Lack fast komplett durchtrocknen. Dann entfernte ich das Salz.

Nachdem das Salz entfernt war, sah die Hülle bereits ziemlich vielversprechend aus. Hier sieht man noch ein paar Salzkörner welche auf dem „Rost „verblieben sind.

Noch mehr Rost

Tja, vielversprechend ist nicht gut genug, also fügte ich mehr Rost mit unterschiedlichen Farbschattierungen hinzu. Ich benutzte dafür Acryl-Airbrush-Farbe und trug stark verdünnte Lösungen von gebrannter Umbra, Hellbraun und Gelb hinzu, dazu wenige Stellen in Orange als Hervorhebungen.

Die Galerie unten enthält einige weitere Details.

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Zum Schluss überzog ich das Ganze mit einigen Schichten mattem Acryl-Klarlack.

Beständigkeit

Die Hülle hielt sich erstaunlich gut im Langzeittest, wie man aus den Bildern in der Galerie unten unschwer erkennen kann.

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Ein kleines Problem hatte ich jedoch mit der letzten Klarlack-Überalckierung. Der Lack war von SprayVar und hatte vermutlich seine besten Zeiten schon lange hinter sich. Der Lack wurde nie richtig trocken, und auch nach 2 Tagen fühlte sich de Hülle irgendwie klebrig an. Dadurch blieb auch allerlei Schmutz an ihr hängen, was aber schlussendlich sogar zum realistischen Aussehen der Hülle beitrug.
An einigen Stellen fiel die Schmutz/Lack-Schicht ab, wodurch dann die originale blaue Farbe wieder zum Vorschein kam, während der Rest schmutzig und gruselig aussah, was das Ganze nur noch besser machte 🙂

Alles in Allem bin ich mit dieser Hülle sehr zufrieden. Hülle #5 wird dann noch realistischer werden. Ich habe vor, dort echten Auto-Rost zu verwenden.

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