iPhone 5 Hülle #2

Die zweite Hülle für mein iPhone 5 sollte etwas realistischer werden als die erste.

Die erste war ein modifizierter Bumper mit transparenter Rückwand. Obwohl das ganz gut aussah, vor Allem nachdem sie eine Weile in Gebrauch gewesen war, so fehlte ihr doch die echte Textur und Haptik. Also wurde es Zeit, etwas in 3D zu kreieren.

Design und Prototyp

Als Basis benutzte ich ein weisses iPhone 5 Hard Case von Belkin.
Dann ging ich unzählige Rost-Bilder meines 1961er Ford Thunderbird durch und suchte eines mit hohem Kontrast zwischen Rost und Farbe aus. Als nächstes baute ich einen Papier-Prototypen, um das Bild möglichst gut platzieren zu können und einen ersten Eindruck des Hüllen-Designs zu bekommen.

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Transfer des analogen Reliefs in echtes 3D

Die Hauptmerkmale wie Farb/Rost-Grenze sowie die Umrisse der Vertiefungen im Rost übertrug ich auf das Belkin Case, indem ich die Rückseite des Papierprototypen mit Bleistift vollzeichnete, das Papier auf die leicht angeraute Hülle legte und dann die entsprechenden Bereiche nachzeichnete. Als nächstes benutzte ich einen Dremel mit verschiedenen Dental-Bohrköpfen welche ich von einer freundlichen Zahnärztin in meiner Nachbarschaft erhalten hatte und fräste am Case herum.

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Übertragung des Designs

Dieser Schritt stellte sich als einiges komplizierter heraus als ich mir das zu Anfang vorgestellt hatte. Ich wollte das Design des Papier-Prototypen auf eine Wasser-Transferfolie drucken und diese auf das Case schieben.
Als Erstes waren die Farben meines Tintenstrahldruckers auf der Folie kaum voraussehbar, entweder zu gesättigt, zu dunkel, zu hell… Nachdem ich einige der eher teuren Transferfolien für Tests geopfert hatte, war dann eine so gut, dass ich sie verwenden konnte. Ich besprayte die Folie mit Acryl-Klarlack um den Print wasserfest zu machen. Dann liess ich das Ganze eine Weile trocknen.
Nun musste die Wasser-Transferfolie auf das Case. Alle die, welche schon einmal ein Polystyrol-Modell z.B. eines Flugzeugs oder Autos von Heller oder Revell zusammengebaut hat wissen, wie man diese Wasser-Transferfolie aufbringt:
Die Oberfläche des Trägermaterials reinigen und entfetten, das Transferbild ausschneiden, die Folie in warmem Wasser einweichen lassen und dann vorsichtig das Bild von der Folie auf den Trägergrund schieben. Fertig.
In meinem Fall gab es damit jedoch einige Probleme.

Die Transferfolie ist sehr dünn, weich und empfindlich. Dazu kommt, dass sie aufgrund ihrer grossen Abmessungen ziemlich schwer zu positionieren ist. dazu kommen die kleinen Detailbereiche der Eck-Kanten welche ein Teil des Designs waren. Der dritte Anlauf sah dann einigermassen ok aus.

Nun trug ich etwas Transferfolien-Setter-Flüssigkeit auf, welche die Folie aufweicht damit sie sich besser an die darunterliegende Oberfläche anpasst ohne einzureissen. Das war besonders für die Rost-Bereiche sowie die Farb-Kante wichtig.
Zum Schluss spendierte ich dem Case noch ein paar Schichten matten Acryl-Klarlack.

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Hier eine Nahaufnahme mit dem Zahnarzt-Bohrer in meinem Retro-Schleifgerät.

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Haltbarkeit

Das Design war einigermassen gut gelungen, obwohl es irgendwie an ein Stück Fleisch erinnerte. Dies um so mehr als die Farbe durch den Gebrauch von den Erhöhungen des Rostbereichs abgeschabt wurde und dort der weisse Original-Untergrund des Cases zum Vorschein kam.

Die Farbe ging schneller weg als ich mir das erhofft hatte. Nach etwa 2 Wochen im Kontakt mit Schlüsseln, Taschen und Reissverschlüssen sah die Hülle für mich nicht mehr ganz so cool aus. Das kam vielleicht auch von den (ernstgemeinten) Komentaren, nach welchen es wirklich toll aussah wenn ich mir ein rohes Steak ans Ohr hielt…

Also entschied ich mich dazu, die Farbtextur wieder abzukratzen und das Ganze nochmal zu versuchen.
Schade habe ich kein Bild mit dem Fleischlappen am Ohr, sah wirklich seltsam aus 🙂

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