Griechische Impressionen

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Diese Bilder hier entstanden 1990 auf Kreta.

Wir erkundeten die Insel auf einer 600ccm Yamaha Ténéré. Ein cooles Motorrad, wie eine Harley  mit nur einem Zylinder aber der doppelten Wendigkeit.

Hört sich an wie ein Film-Script

Als wir in einem kleinen Dorf in den Bergen Kretas ankamen, wollten wir eine kurze Rast machen und einen Kaffee im kleinen Orts-Restaurant trinken. Diese alten Herren sassen vor dem Restaurant. Als ich meine paar Brocken Griechisch rausholte und fliessend einen griechischen Kaffee mit Zucker und einen Nestlé Instant-Kaffee mit Milch – ohne Zucker – bestellte, waren die beiden alten Männer so erstaunt, dass sie sofort mit mir zu sprechen begannen.

Schade, dass ich nicht viel mehr Griechisch sprechen konnte (ausser vielleicht eine Handvoll Schimpfwörter), trotzdem verstanden wir uns ziemlich gut mit einer Mixtur aus Italienisch, Englisch und Handzeichen.

Es dauerte nicht lang, und wir hatten Teller mit frischen Mandeln auf unserem winzigen Tisch. Und dann brachten sie den hausgebrannten Ouzo. Oh Mann…

Während wir so auf die unterschiedlichsten Weisen kommunizierten, war ich fasziniert von ihren wettergegerbten, faltigen Gesichtern. Sie sahen sehr weise aus und man sah ihnen die Jahrzehnte des Lebens in dieser abgelegenen Gegend an.

Ich konnte nicht widerstehen und wollte diesen Moment festhalten, und so fotografierte ich die beiden mit meiner alten Yashica Speigelreflexkamera.
Wie man sieht, hatten wir ziemlich viel Spass! Ich denke, für die beiden war es nicht so üblich gefragt zu werden, ob ich Aufnahmen von ihnen machen darf 🙂

Nachbearbeitung im vor-digitalen Zeitalter

Zu Hause liess ich die Scharzweiss-Negative  entwickeln und sie auf 20x30cm belichten. Anschliessend kolorierte ich einige Bereiche mit Eiweisslasur, so wie es bereits um 1900 von damaligen Photographen gemacht wurde

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Damals hatte ich gerade einem alten Photographen in Zürich eine seltene deutsche Airbrush aus seiner Geschäftsauflösung abgekauft. Mit dieser kolorierte ich nun die Bereiche, die ich hervorheben wollte. Mehr zu dieser Airbrush gibt’s hier (öffnet ein neues Fenster/Tab).

Die Kolorierung mit Eiweisslasur hat zur Folge, dass die Farbe in die Fotoschicht eindringt, ohne Spuren eines Farbauftrags zu hinterlassen.
Je nachdem wie man den Effekt anwendet, werden die Bilder entweder überspitzt oder sehr subtil farbig.

Unglücklicherweise sind die meisten meiner kolorierten Schwarzweiss- Bilder über die Jahre verschwunden. Es gab einige Hinterhof-Serien mit vor sich hin rostenden Lastwagen, Motorrädern etc, bei denen diese Technik richtig toll aussah.
Wo sie alle hin sind, weiss ich nicht mehr.

Ruhet in Frieden, meine geliebten Kunstwerke.

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